Umverteilung von Sorgearbeit
Nach wie vor leisten Frauen den Hauptanteil an unbezahlter Haus- und Betreuungsarbeit. „Am 28. Dezember steht im Kalender „Unschuldige Kinder“. Nach der von der Statistik Austria veröffentlichten Jetztzeit-Offenbarung bezüglich der Arbeitsteilung bezahlter und unbezahlter Arbeit der Geschlechter könnte der Kalendertag aber „Schuldige Politik“ heißen”, kritisiert die AK-Wahl-Spitzenkandidatin der Gewerkschaftlichen Linken, Evi Kofler.
Immerhin liegen bundesweit zwei Drittel der Care-Arbeitszeit bei den Frauen. Tirol schneidet im Österreich-Vergleich besonders schlecht ab. Männer in Tirol widmen sich täglich weniger als zwei Stunden der notwendigen Reproduktionsarbeit, während Frauen* viereinhalb Stunden dazu beitragen. Für Evi Kofler liegt das an den „fehlenden, an die flexiblen Arbeitszeit angepassten Kinderbetreuungseinrichtungen”, sowie an einem nach wie vor „antiquierten erzkonservativen Weltbild, in dem Frau für Kind und Küche zuständig ist”.
Die Gewerkschaftliche Linke fordert daher im AK-Wahlkampf ein flächendeckendes und bedarfsgerechtes Betreuungsangebot für Kinder und Pflegebedürftige. Darüber hinaus bedarf es der Stärkung von Partnerschaftlichkeit durch die Umverteilung von Sorgearbeit, zum Beispiel durch bezahlte Freistellung für Väter und zweite Elternteile rund um die Geburt eines Kindes und eine verpflichtende Teilung der Elternkarenz.
„Außerdem braucht es einen Gleichstellung-Check für alle politischen Vorhaben, damit sie den unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten von Frauen und Männern gerecht werden”, fordert Evi Kofler abschließend.