Tohuwabohu

Josef Stingl über die Corona-Politik der Regierung

Tohuwabohu 1: Nach dem Geklatsche hat Kurz überraschend etwas im Börsel spürbares versprochen, die vielgepriesene Corona-Prämie. Doch gut Ding braucht Weile, der Weg des Beschlusses ließ daher etwas länger auf sich warten.

Doch auch danach war es lange noch nicht mit dem Warten vorbei. Als überdrüber Schwarz-Türkis-Grüner Abklatscher war, bzw. ist die Auszahlung des „Bonus“. Die sogenannten „Held*innen der Krise“ mussten monatelang auf die begehrten Euroscheinchen warten.

Viele warten heute noch, etliche davon sogar vergebens. Denn die Prämie gibt’s nur für einige Pfleger*innen. Köch*innen, Reiniger*innen Hausarbeiter*innen usw., also die infrastrukturellen Systemerhalter*innen des dringend notwendigen Pflegebedarfs waren für Kurz & Co nicht belohnenswert und gehen daher leer aus.

Tohuwabohu 2: Diesmal sind die Sozialpartner*innen und nicht die Regierung verantwortlich. Arbeiten mit dem Mund-Nasen-Schutz belastet Gesundheit, das Tragen einer FFP2 Maske noch weitaus stärker. „Eine Maskenpause muss her!“, posaunten die Gewerkschaften.

Und tatsächlich ein Generalkollektivvertrag mit einer Maskenpause wurde abgeschlossen. Der Teufel liegt bekanntlich allerdings im Detail. Wer annahm, dass eine Arbeitspause nach drei Stunden gesichtsverhüllter Arbeit paktiert wurde, der irrte gewaltig. Nach diesen drei Stunden wurde eine mindestens 10minütige Arbeitsleistung ohne Maske vereinbart.

Pause hatte also nur die Maske. Eine böse Überraschung, offensichtlich auch für die verhandlungsführende ÖGB-Spitze. Denn, so hätten sie das nicht gemeint. Jetzt wurde der General-KV verlängert: Keine Veränderung, die Masken-„Pause“ bleibt unverändert.

Neue gewerkschaftliche Normalität, dass nach drei Stunden Arbeit nicht Mensch, sondern Arbeitsschutz eine zehnminütige Pause bekommt?

Josef Stingl ist stellvertretender Bundesvorsitzender des GLB

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