Lieferung gestoppt
Anfang Oktober meldete „Der Standard“, dass Aserbaidschan türkische TB2-Kampfdrohnen mit österreichischen Rotax-Motoren in Bergkarabach einsetzt.
Drohnen, die nicht nur für gezielte Tötungen im Kampf gegen die Kurdische Arbeiterpartei (PKK) und mit ihr verbündete syrische Milizen eingesetzt werden, sondern auch von Aserbaidschan im Konflikt um Bergkarabach mit Armenien.
Die Geschäfte von Rotax
Für Ende Oktober war eine Demo bei Rotax in Gunskirchen (OÖ) geplant. Aber schon am 26. Oktober konnte der „Standard“ melden „Rotax hat die Lieferung von Flugzeugtriebwerken in ‚Länder mit unklarer Nutzung‘ eingestellt‘.
Damit folge das Unternehmen einer Vorgabe seines Eigentümers, dem kanadischen Bombardier-Konzern. Dieser sei zuvor in Kanada unter Druck geraten, nachdem Medien die Information aus dem Standard in Kanada zum Thema machten. Derzeit prüfe Bombardier das weitere Vorgehen.
Bisher fühlte sich Rotax für die Nutzung seiner Motoren nicht verantwortlich, da diese eigentlich für Leicht- und Ultraleichtflugzeuge gebaut und auch von internationalen Vertriebspartnern weiterverkauft würden. Direkt würden keine Drohnen-Hersteller beliefert, hieß es dazu auf Nachfrage.
Drohnen-Grossmacht Türkei
Die Türkei ist in den vergangenen Jahren zu einer Drohnen-Großmacht geworden – auch dank in Österreich hergestellter Motoren, schreibt dazu der „Standard“.
Das österreichische Parlament sprach sich 2016 einstimmig für ein Waffenembargo aus. Die Abgeordneten begründeten ihre Forderung mit dem Vorgehen des türkischen Staates gegen die „Zivilbevölkerung in kurdisch bewohnten Gebieten“, dessen Angriffe auf „Demokratie und Rechtsstaat“ sowie seinem militärischen Engagement „in Syrien und dem Nordirak“.
Anne Rieger