Gewinnplus mit Kurzarbeit
Georg Erkinger über Corona-Erfahrungen bei Magna
Corona traf die Automobilindustrie im ersten Halbjahr 2020 mit voller Wucht. Als Zulieferer war Magna in Graz ebenso stark betroffen. Die Schlagzeilen zum Produktionsstopp waren in diversen Medien zu finden.
Nicht nur ein Rückgang beim Absatz der Fahrzeuge machte dem Unternehmen zunächst zu schaffen, sondern auch fehlende Lagerhaltung von Teilen und durch die Pandemie gestörte globale Lieferketten.
Im Februar 2021 sah die Lage für den Konzern schon wesentlich besser aus. Magna kündigte an, stark wachsen zu wollen. Nach den in der Kleinen Zeitung kolportierten Plänen, sollte der Umsatz mit Komplettfahrzeugen, die in Graz gefertigt werden, von 5,42 Mrd. auf 6,5 bis 6,8 Mrd. Dollar ansteigen und damit eventuell sogar wieder über dem Vorkrisenniveau von 6,71 Milliarden liegen.
Über das erste Quartal 2021 berichtete die „Kleine Zeitung“ dann auch über einen Umsatz und Gewinnanstieg. Die Schlagzeile lautete „Magna legt in Graz kräftig zu“ und weiters war zu lesen: „Der Umsatz mit Komplettfahrzeugen, die bei Magna Steyr in Graz zusammengebaut werden, stieg im ersten Quartal von 1,32 auf 1,85 Milliarden Dollar.“
Damit verbunden wurde der Ausblick für den Umsatz des Gesamtjahres auf 6,7 bis 7 Mrd. Dollar sogar noch angehoben und die Konzernführung erblickte für die kommenden Jahre erhebliche Wachstumschancen für den Gesamtkonzern.
Nur einen Tag später machten aber auch wieder Kurzarbeitsmeldungen Schlagzeilen. Für rund tausend Arbeiter*innen, also 20 Prozent der Belegschaft, wurde von Mai bis Juni Kurzarbeit angemeldet.
Die Kosten dafür tragen die öffentliche Hand über die Kurzarbeitsbeihilfe und die Beschäftigten über einen Verlust von zehn Prozent des Nettolohnes.