Fundgrube

Steuerdumping sieht der Linzer Uni-Professor Friedrich Schneider als positiv, weil damit „Steuerverschwendung geringer wird“ (OÖN, 15.6.2021). Daher ist ihm auch die geplante Mindeststeuer auf Gewinne mit 15 Prozent zu hoch.

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Die 1993 gestartete Privatisierung der British Railways endete in einem derartigen Chaos, dass jetzt die Bahn ab 2023 wieder verstaatlicht wird (Presse, 25.5.2021). Die privaten Betreiber sparten sogar bei der Sitzpolsterung in den Waggons. Soweit zum Dogma „Privat ist besser als Staat“.

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„In den Jahren 1918 bis 1921 wurden die Grundlagen für den Sozialstaat und die Sozialpartnerschaft gegründet“ meint AK-Präsident Johann Kalliauer (Kurier OÖ, 23.4.2021). In den Archiven wird man für die Zeit der 1. Republik freilich nichts zur Sozialpartnerschaft finden, diese Kumpanei von AK, ÖGB, Wirtschafts- und Landwirtschaftskammer entstand erst in den 1950er Jahren. Frei nach Bruno Kreisky: Lernen Sie Geschichte, Herr Präsident.

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Auf zwei Klavieren gleichzeitig spielen die NEOS in punkto sozialer Verunsicherung: Das ihnen nahestehende Institut Agenda Austria lässt titeln „Sozialstaat hat Stresstest bestanden“ (Presse, 22.5.2021). Gleichzeitig verkündet das Institut NEOS Lab „Sozialstaat nach der Krise: Können die Jungen das stemmen?“ (Standard, 20.5.2021). Also was jetzt?

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Mörderische Werbung: Der Waffenproduzent Glock wünscht zum Muttertag passend „Happy Mother´s Day“ mit dem Sujet einer Pistole (heute, 11.5.2021). Und ein Linzer Stadtmagazin bringt auf der Titelseite zur Bewerbung der neuesten Modelle des Autohauses Sulzbacher („Sulzbacher gibt Gas!“) einen Tacho der Tempo 200 km/h zeigt (Linza!, 27/2021). Geht´s noch?

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Da spricht einer zur Sache: „Auf den Kapitalmärkten geht es nicht darum, jemandem die Pension zu finanzieren. Es geht darum, Kapital innerhalb einer Volkswirtschaft effizient zu allozieren und Anreize dafür zu schaffen, in die besseren Unternehmen zu investieren“ sagt Michael Green, Chefstrategie von Simplify Asser Manage- ment (Presse, 6.7.2021)

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