
Frühjahrslohnrunden-Start mit Realeinkommensverlust
Gewerkschaftlicher Linksblock (GLB) verlangt Urabstimmung
Nach den “Spar”belastungen der Bundesregierung dürfen sich die rund 50.000 Beschäftigten der Chemischen Industrie auch noch über ein Minus ihres Reallohnes “freuen”. Das Verhandlungsergebnis lautet: Die Erhöhung der Ist-Löhne um 2,65 Prozent, aber mindestens um 80, allerdings auch maximal um 113 Euro. Die Lehrlingseinkommen, die Schicht- und Nachtarbeitszulagen werden ebenfalls um 2,65 Prozent und die Aufwandsentschädigungen und Messegelder um 2 Prozent erhöht.
Die rollierende Inflation lag im abgelaufenen Jahr bei 2,85 Prozent. Die Chefverhandler:innen von PRO-GE und GPA Johann Schernberger und Mario Mayrwöger bilanzieren den KV-Abschluss als “nachhaltige Lohn- und Gehaltserhöhungen für die Beschäftigten der Chemischen Industrie und sehen damit die wesentlichen ihrer Forderungen umgesetzt„. Gepriesen wird der Abschluss aber auch vom Fachverbandes der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO). Ihr Verhandlungsführer Ernst Gruber hält dazu fest, dass mit dem “KV-Abschluss eine durchschnittlichen Auswirkung von 2,02 Prozent” erreicht wurde.
“Sicher ist, die Kolleg:innen der Chemischen Industrie waren bereit, für faire Löhne zu kämpfen. Ob sie mit dem Abschluss zufrieden sind, ist allerdings weniger sicher. Die PRO-GE kann das einfach feststellen: Mit einer Urabstimmung der betroffenen Mitgliedern”, lautet die erste Stellungnahme des GLB.