Es gibt desweilen Nachrichten, die einen den Kopf schütteln lassen, wie etwa die Förderung für die Tiroler Supermarktkette MPreis. In der Chefetage des erfolgreichen Unternehmens MPreis darf geschmunzelt, aber auch die Hände gerieben werden. MPreis wird vom Völser Gemeinderat trotz der angespannten finanziellen Lage in Völs/ Tirol ein Zuschuss von 100.000 Euro gewährt.

Eigentlich werden PolitikerInnen fürs Gemeinwohl gewählt. Laut Bürgermeister Lobenwein eine symbolische Wertschätzung. Für was eigentlich? MPreis hat schon 2011 bis 2013 Steuergelder erhalten und sich hoffentlich über die großzügigen Geschenke bedankt – in Form von Zuwendungen?

Das Unternehmen eröffnet eine Filiale nach der anderen und hat seine Preise kräftig erhöht, wie alle anderen Supermärkte auch. Das wäre doch ein Zeichen von Fairness, wenn MPreis diesen „Tropfen auf den heißen Stein“ (O-Ton Bgm Lobenwein) als Obolus an seine Mitarbeiter:innen weitergäbe.

Für das Unternehmen Peanuts, für die Beschäftigten eine freundliche Geste, zusätzlich zum mageren zehn Prozent Preisnachlass für ihren Wareneinkauf. Die Angestellten haben zudem keinen Betriebsrat. Wieso eigentlich nicht? Somit herrscht Betriebsruhe und alle in Völs sind glücklich und zufrieden.

Sylvia Dürr, Innsbruck

Foto: MPreis Bäckerei und Fleischwerk in Völs