Faktenbox Erbschaften
2008 wurde unter SPÖ-Kanzler Gusenbauer die Erbschafts- und Schenkungssteuer in Österreich abgeschafft.
—
Laut Arbeiterkammer und Joint Research Centre (JRC) der EU-Kommission wird sich das jährliche Volumen der Erbschaften in Österreich von 21,5 auf 40,8 Milliarden Euro verdoppeln.
—
2005 betrug das durchschnittliche Erbe 20.000 Euro, bis 2050 steigt es auf 33.000 Euro. Beim reichsten Prozent steigt das durchschnittliche Erbe hingegen von 3,4 auf 4,2 Millionen Euro.
—
Bereits jetzt wird der Anteil von Erbschaften am Gesamtvermögen in Europa auf 50 bis 60 Prozent geschätzt.
—
Die reichsten fünf Prozent der Bevölkerung besitzen in Österreich 53 Prozent des Gesamtvermögens.
—
Ein Modell von AK und JRC sieht vor, Erbschaften erst ab einer gewissen Höhe zu besteuern und die Immobilie des Hauptwohnsitzes steuerfrei zu halten.
—
Bei einem Freibetrag von 500.000 Euro wären dabei nur 0,9 Prozent der Erb:innen, bei einem Freibetrag von einer Million Euro nur 0,2 Prozent von einer Erbschaftssteuer betroffen.
—
Auch beim deutschen Modell, das 85 Prozent des Betriebsvermögens und den Hauptwohnsitz steuerfrei hält wären nur 1,8 Prozent betroffen.
—
Nach Berechnung von AK und JRC könnte je nach Steuermodell bereits 2025 eine Erbschaftssteuer 1,2 bis 2,4 Milliarden, bis 2050 ansteigend 2,3 bis 3,9 Milliarde Euro für den Staatshaushalt bringen.
—
Bei allen Modellen würden auch 2050 immer noch 98 Prozent der Erben keine Erbschaftssteuer zahlen.
Quelle: Standard, 8.7.2024