Enteignet Pierer
„KTM-Pierer kämpft um sein Lebenswerk” so oder so ähnlich lauten gerade viele Schlagzeilen, die sich mit den Finanzproblemen des Mattighofener Motorradherstellers beschäftigen. Ganz so, als ob Stefan Pierer selber das Unternehmen KTM in seiner eigenen Garage hochgezogen hätte und bis heute an der Produktion mitwirken würde.
Doch KTM wurde schon in der 1930ern als Schlosserei in Mattighofen gegründet, später erweiterten die Unternehmensgründer Kronreif und Trunkenpolz (das K und T in KTM) ihre Dienstleistungen auf die Reparatur von Motorräder, nach dem Zweiten Weltkrieg begann man mit der Eigenproduktion. Pierer übernahm in den 1990er Jahren KTM, das Unternehmen war damals schon einmal in die Insolvenz geschlittert.
Als Vorsitzender der oberösterreichischen Industriellenvereinigung ist Pierer nicht zimperlich, wenn es darum geht, gegen Arbeitslose und Sozialleistungen zu hetzen: Leistung müsse sich lohnen und angeblich gäbe es Anreize zum „Nicht-Arbeiten”. Auch Luxus wie Lohnnebenkosten (heißt auf Deutsch Urlaub, Weihnachtsgeld, Versicherung etc.) könne sich Österreich im internationalen Wettbewerb nicht mehr leisten. Natürlich lehnt er auch höhere Steuern auf ein tatsächlich leistungsloses Einkommen wie Erbschaft oder Vermögenszuwachs ab.
Bei sich selbst aber scheint Pierer nicht so streng zu sein, wenn es darum geht Geld vom Staat zu kassieren. Sein privates Museum, die KTM-Moto Hall, bekam vom Land Oberösterreich über sechs Millionen aus verschiedenen Kulturfördertöpfen. Und KTM nahm auch gerne elf Millionen Corona-Hilfen vom Bund – zufälligerweise wurden kurze Zeit später elf Millionen an Dividenden ausgezahlt, einige Millionen direkt an Pierer selbst.
Kaum jemand wird wohl daran glauben, dass Pierer selbst wegen der Finanzprobleme bei KTM in finanzielle Schwierigkeiten kommen wird. Die Last werden wie immer die Menschen tragen, die für ihr Geld bei KTM arbeiten. Schon im August wurden 200 entlassen, bis zum Jahresende werden voraussichtlich noch 300 weitere Mitarbeiter „abgebaut”.
Es gäbe natürlich auch die Möglichkeit, die Gesellschaft aus der Geiselhaft von Kapitalisten wie Pierer zu befreien: Überführung von KTM in öffentliches Eigentum. Viele Motorsportfans würden auch dann KTM-Maschinen kaufen, wenn kein Superreicher an der Spitze Millionen Profite einsackt. Dieses Geld könnte man dann ordentlich investieren, um gemeinsam mit der Gesellschaft zu überlegen, was man in Mattighofen neben Enduromaschinen und -teilen noch produzieren könnte.
Wir stehen aufgrund des neuen drohenden Handelskriegs zwischen den USA und China vor schwierigen Zeiten, und vielleicht können die Fachleute in Mattighofen ihr Know-how nutzen, um andere technische Teile zu fertigen, die in Österreich gebraucht werden. Und auch wenn Elektromotorräder allein sicher nicht die Verkehrswende bringen, könnten sie ein wichtiger Teil davon sein, und auch andere wichtige Bauteile für eine nachhaltige Verkehrswende „Made in Mattighofen” wären möglich.
Der Pierer und viele andere wie z.b. Benko, gehört das Privatvermögen weggenommen!
So kann ein jeder Manager sich ins Fäustchen lachen, weil ihm nichts passiert wenn er eine Firma in den Bankrott führt!!!
Es leiden nur wiedermal die Mitarbeiter daran!
Die eigentlich für die Umsätze der Firma maßgeblich beteiligt sind, werden bestraft, gekündigt und im Stich gelassen!!
So darf und kann es nicht mehr weitergehen. Es muss was getan werden, dass alle Skupellosen Manager zu Kasse gebeten werden!!!