Echte Gleichstellung jetzt

Eine österreichweite „Herdprämie“ bleibt uns erst einmal erspart. In manchen Bundesländern erhalten Frauen, die ihre Kinder zu Hause betreuen, bereits ein höheres Kindergeld. 

von Steffi Breinlinger

Eine gefährliche Falle: längere Auszeiten erschweren ihre Chancen am Arbeitsmarkt und den Wiedereinstieg in den Job – obendrein fehlen Beitragsjahre für die Pension. Im Falle einer Trennung droht ein Armutsrisiko als Alleinerziehende.

Obendrein fehlt damit das Geld für Kinderbetreuungsplätze, während für die Wahlfreiheit der Frauen eine flächendeckende, qualitativ hochwertige, ganztägige Kinderbildung das Ziel sein sollte. AK und ÖGB fordern einen Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz ab dem ersten Geburtstag. Dafür braucht es mehr Mittel für die Gemeinden.

Budgetdruck und Kürzungspolitik treffen sozial Benachteiligte, Alleinerziehende, vor allem Frauen. Kürzungen dürfen nicht bei Sozialleistungen, existenzsichernden Maßnahmen und arbeitsmarktpolitischen Leistungen ansetzen. Die aktuellen Insolvenzen betreffen nicht zuletzt Branchen mit Frauen-Arbeitsplätzen besonders stark. Bereits jetzt hinken wir bei der Gleichstellung den anderen EU-Ländern deutlich hinterher.

Eine bessere Integration im Erwerbsleben würde zu höheren Frauenpensionen führen: Ihnen fehlen auch Beitragszeiten – Frauen durchschnittlich knapp 41 Prozent weniger Pension als Männer. Dies auch deshalb, weil ein Drittel aller Beschäftigten aus Arbeitslosigkeit oder Krankheit in die Pension wechselt. Die Anhebung des Frauenpensionsalters verschärft diese Problematik nur. Frauen haben ein hohes Armutsrisiko im Alter, es droht Abhängigkeit vom Partner.

Altersgerechte Rahmenbedingungen und ein positives Arbeitsumfeld sind dringend notwendig, damit Frauen ihre Arbeit bis zur Pension ausüben können. Gerade in körperlich und psychisch belastbaren Berufen wie im Sozial- und Gesundheitsbereich und im Handel braucht es altersgerechte Arbeitsmodelle bzw. eine gute Absicherung durch Berufsunfähigkeitspension. Eine Stärkung des Gesundheitssystems muss dazu beitragen, dass Frauen auch mithilfe von präventiven Gesundheitsmaßnahmen im Job bleiben können und mehr gesunde Jahre in der Pension erreichen. 

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