Aufgefangen, ausgelaugt, ausgekotzt
Rene Benko ist mit 5,2 Milliarden Euro Vermögen einer der reichsten Österreicher:innen. In den letzten sieben Jahren hat er sein Vermögen versiebenfacht. Aber wie kommt man zu solch einem Vermögen?
Wegen des Versuchs verbotener Intervention in einem Steuerverfahren titelte „Die Presse“ 2014: „Korruption: René Benko ist ein verurteilter Mann.“ Kein besseres Licht wirft Benkos geldsaugende „kika/Leiner-Rettung“ auf den Tiroler Milliardär:
Ende 2017 erwarb Benko von der insolventen Steinhoff-Gruppe für 60 Millionen Euro das Wiener Leiner-Flaggschiff – prominenter Geburtshelfer, der damalige Bundeskanzler Sebastian Kurz. Höhere Angebote gab es, das wurde aber erst später bekannt. Kurz danach „kaperte“ Benko die gesamte kika/Leiner-Gruppe. Kolportierter Kaufpreis: 430 Millionen Euro.
Unverzüglich halbierte er den Kaufpreis durch 1.100 Kündigungen, den Abstoß der Ostgeschäfte und den Verkauf der Immobilien-Filetstücke. Danach kassierte er fünf Jahre penibel pünktlich die anfallenden Mieten und Leasingraten von seiner eigenen kika/Leiner Gruppe. Zusätzlich lukrierte er über die Corona-Hilfsgelder ein „Körberlgeld“ von fünfeinhalb Millionen Euro. Den Steuerzahler:innen dankte er mit gestundeten Steuerschulden im dreistelligen Millionenbereich.
Kurz vor der neuerlichen Insolvenz verscherbelte Benko die finanziell ausgelaugte Unternehmensgruppe und sein Profit aus den kika/Leiner-Deals liegt bei über 300 Millionen Euro. Die Verlierer:innen sind die Steuerzahler:innen und die tausenden Gekündigten.
Eine berechtigte Forderung kommt von der Gewerkschaftlichen Linken aus Tirol: „Unternehmen, die für ihren Profit die Lebensgrundlage von tausenden Menschen ruinieren, gehören vergesellschaftet!“
Josef Stingl