AK-Studie zeigt auf

Die Pensionen der Frauen liegen durchschnittlich 40 Prozent unter jenen der Männer – eine Folge der ungerecht verteilen Erwerbs- und Care-Arbeit bei Elternkarenz, Arbeitszeit und Entlohnung.

Zur Beseitigung der strukturellen Frauenbenachteiligung ist ein gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit und Neuverteilung der Erwerbs- und der Care-Arbeit, unter anderem mit Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn- und Personalausgleich notwendig. 

Aber auch mit einer faireren Pensionsberechnung kann laut einer von der AK Oberösterreich beauftragten Studie des WIFO entgegengewirkt werden. Dabei wurden drei Szenarien untersucht: Werden die Kindererziehungszeiten höher bewertet, steigt die durchschnittliche Bruttopension von Frauen um 101 Euro und bei Einführung eines Gender-Pay-Gap-Faktors sogar um 129 Euro mehr pro Monat. Die geringsten Auswirkungen, ein Plus von monatlich 18 Euro, hat die Höherbewertung von Arbeitslosenzeiten. 

Gleichzeitig bringen die Änderungen in der Pensionsberechnung neben höheren Frauenpensionen auch indirekt positive Effekte. Bei einem steigenden Haushaltseinkommen profitieren auch weitere in einem Haushalt lebende Personen.

Der jährliche Mehraufwand beträgt laut der WIFO-Studie zwischen 25 Millionen und 95 Millionen Euro. Er ist damit überschaubar, vor allem unter dem Gesichtspunkt, dass so viele Menschen davon profitieren.  

„Es hängt vom politischen Willen ab, ob die zukünftige Regierung bereit ist, Frauenpensionen nachhaltig zu erhöhen”, so der oö. AK-Präsident Andreas Stangl bei der Studienpräsentation. Ergänzend sei erwähnt, aber vor allem auch vom politischen Willen der ÖGB- und AK-Führung, aktiv dafür zu mobilisieren und zu kämpfen!

Josef Stingl

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